24. Mai 2021Welche Hundeschule passt zu mir?

Und woran erkenne ich, ob eine Hundeschule gut ist? Nunja, definieren wir mal den Begriff "gut". Allein da gehen die Meinungen schon stark auseinander. Die einen halten Training über ausschließlich positive Bestärkung für gut. Die anderen finden es gut, aversive Mittel wie Stachelhalsband und Schreckreize zu verwenden. Nochmal andere halten es für sinnvoll, gar nicht mit Leckerlis zu arbeiten. Und, und, und ...

Ab durch den Hundeschul-Dschungel

Heutzutage gibt es einfach unzählige Hundeschulen. Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich deren Anzahl um ein vielfaches erhöht. Etliche TV-Formate mit populären Hundetrainern haben dies begünstigt, auch der zunehmende Tierschutz. Und natürlich der wachsende Wunsch, sein Leben mit einem Vierbeiner zu verbringen, der uns hilft, in einer schnelllebigen, digitaler werdenden Welt unsere Wurzeln zur Natur nicht ganz zu verlieren. Gerade, weil unsere Welt sich immer schneller verändert und damit unsere Hunde zunehmend vor schwierige alltägliche Herausforderungen gestellt werden, ist das Wissen, wie du deinem Hund ein artgerechtes Leben nach deinen persönlichen Voraussetzungen bereiten kannst, essenziell wichtig. Genau dabei möchten wir dich und deinen Hund unterstützen.

Also, wie findest du nun eine gute Hundeschule?

Fragen wir doch lieber mal, was für dich gut ist. Grundsätzlich gilt: In einer für dich guten Hundeschule sollten die Methodik und Wellenlänge für dich stimmen, solltest du ein gutes Gefühl beim Training haben und mit deinem Hund positive Fortschritte machen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass du auch mit deinem Hund den Empfehlungen entsprechend arbeitest, denn wenn du das nicht tust, kann auch dein Trainer keine Fortschritte aus dem Hosensack zaubern. Der Hundetrainer sollte natürlich genau wissen, wovon er spricht, viel Aufklärungsarbeit leisten und alles begründen können, was er euch empfiehlt. Und auch, ob du mit den anderen Kunden gut klar kommst, ist ein Kriterium. Ebenfalls eine wichtige Frage ist es, welche Art des Trainings für deinen Hund die richtige ist. Einzeltraining, wo der Fokus komplett auf euch und eurer Beziehung liegt? Gruppentraining, in dem dein Hund kontrollierte und gezielte Kontakte mit anderen Hunden hat? Es stellt nämlich nicht für jeden Hund einen Mehrwert dar, in einer Gruppe oder überhaupt viel zu trainieren. Sei es aus andauernder Überforderung oder weil dein Hund einfach keine Freude daran hat.

Teletaktfanatiker, Problemwegkekser, Wattebauschwerfer …

Wir können keine Hundeschule für dich aussuchen. Aber wir möchten dir gerne erzählen, was wir für richtig halten und wie wir arbeiten. Denn auch wir haben in unserer Laufbahn schon viele Methoden und Ansätze kennen gelernt, uns darüber ausgetauscht, diskutiert, getestet und Rückmeldungen von Kunden bekommen. Eins vorab: Wir halten nichts von Druck und Gewalt. Auch hier ist es wieder Auslegungssache, was eigentlich Druck oder Gewalt ist. Letzten Endes haben wir für uns entschieden, was für uns okay ist und was nicht. Und wir finden, Stachelhalsbänder, Schreckreize oder auch Kniffe in die Seite gehören nicht in den Umgang mit einem hoch sozialen, sensiblen Partner – und das ist nunmal jeder Hund. Gleichzeitig gehören wir jedoch auch nicht zu den Trainern, die von den einen oder anderen Kollegen gerne als „Wattebauschwerfer“ bezeichnet werden und jegliche Form von Grenzsetzung ablehnen. Hunde brauchen Grenzen, Regeln und Ansagen – das gibt ihnen Sicherheit und auch Freiheit. Nur müssen diese Grenzen, Regeln und Ansagen weder mit Gewalt noch mir Druck durchgesetzt werden, sondern einfach nur klar, verständlich und fair.

„Aber Hunde sind doch im Umgang miteinander selbst nicht gerade zimperlich!?“

Das stimmt. Jedoch: Schauen wir uns einmal an, wer sich in der Hundewelt mit Körpereinsatz und Getöse versucht durchzusetzen: Meist unsouveräne Hunde, die es nicht besser bzw. sogar falsch gelernt haben. Unsichere Hunde, die sich einen Schutzschild aus Bellen, Drohen bis hin zum Beißen angelegt haben, um sich alles und jeden vom Leib zu halten. Zutiefst beunruhigte Hunde, die eigentlich Unterstützung brauchen und einfach mal die Lernerfahrung, dass es auch gelassen und leise geht. Denn ein souveräner, selbstbewusster und sozial kompetenter Hund setzt ruhig und besonnen Grenzen – mit minimalem Energieaufwand und maximaler Souveränität.

Hunde fair erziehen und klar führen

Hier beginnt unser Ansatz. Wir nehmen uns die urtypische Souveränität von sozial kompetenten und selbstbewussten Hunden zum Beispiel. Wir setzen Grenzen über ruhige, aber deutliche Körpersprache, erklären dem Hund unsere Regeln, so dass er sie versteht und machen leise Ansagen, die ankommen. Und wir möchten dir gerne beibringen, deinen Hund so zu führen, wie er es braucht. Denn jeder Hund ist eine eigenständige Persönlichkeit und will als solche auch gesehen, respektiert und behandelt werden. Hier unterscheiden wir auch klar zwischen Erziehung und Training. Etwas verkürzt: Erziehung ist die Basis unseres sozialen Miteinanders, das u.a. auf Regeln und Vertrauen beruht. Training umfasst maßgeblich  konditionierte Verhaltensweisen wie Sitz, Platz, Fuß & Co. Zur Verdeutlichung: Ein massiv an der Leine pöbelnder Hund kann möglicherweise die gesamte Palette des Grundgehorsams perfekt aufs erste Wort abspulen. Seine beeindruckende Konditionierung ändert aber nichts daran, dass er offensichtlich mit sozialen Konflikten überfordert ist. Dieses Problem existiert nicht auf der Trainings- sondern auf der sozialen Ebene und dementsprechend ist es auch ratsam, das Problem auf der sozialen Ebene zu lösen. Wir halten es für sinnvoll, an der Basis zu arbeiten, also an der sozialen Beziehung von Hund und Halter. Das bedeutet nicht, dass wir nicht auch die eine oder andere Übung mit Leckerlis erarbeiten. Aber die Erziehung und Führung von Hunden liegt klar im Fokus unserer Arbeit.

Sind wir vielleicht die richtige Hundeschule für dich?

Wenn unser Ansatz für dich schlüssig und logisch klingt und du an dir arbeiten möchtest, um für deinen Hund eine souveräne Führungsfigur und ein liebevoll agierender Mensch zu sein, dann sollten wir uns vielleicht einmal persönlich kennen lernen. 😉

– geschrieben von Martina

 

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